Da ich viel auf Freiburgs Radwegen unterwegs bin, erstaunt mich immer wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit, Frequenz und Dauer Autos auf Radwegen stehen: Lieferanten, Paketboten, Krankenwagen (ggf. nat. unvermeidlich), gelegentlich auch Autos der Polizei. Die Fahrradwege sind einigermaßen sichere Wege für viele Kinder und Jugendliche. Der Erwachsene mit Führerschein kennt auch die Situation des fließenden Autoverkehrs und kann sich vorsichtig einreihen. Die meisten Kinder dürften damit überfordert sein. Die Eltern wähnen sie auf sicheren Wegen, aber sie müssen immer wieder "raus" in den Autoverkehr. Ohne Fahrradwege müssten sie lernen, mit dem Autoverkehr zurechtzukommen. Genau die Erfahrung haben sie aber nicht, da sie gelernt haben, sich in den Schonbereichen Fußweg und Radweg zu bewegen.
Da in meinem Bekanntenkreis Kinder auf Fahrrädern tödlich verunglückt sind, bin ich sehr aufmerksam auf diese Situationen.
Konkret: bei Alnatura in der Merzhauser Straße findet der Lieferverkehr auf der Vorderseite=Merzh. Str. statt, die Lieferanten halten auf dem Radweg. Hinter dem Haus gibt es einen Kundenparkplatz, warum gibt es dort keine Lieferzone? Wahrscheinlich ist die Einfahrt zu eng und damit wiederum eine Gefährdung von Passanten dort. In diesem Fall handelt es sich meiner Meinung nach um einen schlimmen Planungsfehler zu Lasten der Schwächeren. An vielen Stellen in der Stadt gibt es ähnliche Situationen. Wie ist die Rechtslage für Paketboten? 3 Minuten dürfe er dort stehen, sagte mir ein UPS-Fahrer. Soll ein radelndes Kind warten? Warum bieten wir unseren Kindern keine sicheren Wege? So viele haben wir ja schließlich nicht.